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Das Jahreskonzert 2015 in der Presse

Die Schwäbische Zeitung berichtete vom Jahreskonzert:

Ertingen  / sz Ein volles Haus mit einem interessierten Publikum sowie die frühlingshaft geschmückte Kulturhalle boten die ideale Kulisse für das diesjährige Konzert des Musikvereins Ertingen mit seinen 80 Aktiven unter der qualifizierten Leitung von Günther Goldammer, der anspruchsvolle, konzertante Blasmusik bot.

Als Aufhänger wählte der Dirigent „Three Musical Haikus“, also die kürzeste Gedichtform der Welt, aus Japan stammend, musikalisch vertont. Der am Anfang solistisch erklungene Gong führte in diese Musikgattung mit ihrer mutigen Harmonik, weichen Intonation, sich ständig verändernden Dynamik und Rhythmik ein – kurz, aussagekräftig und im vollen Orchesterklang. Nach dissonanten Akkordrückungen und sphärischen, choralartigen Klängen setzte der aufgelöste strahlende Finalakkord den Höhepunkt.

Die nun folgende Ouvertüre mit ihrer Eröffnungsfanfare und dem sich anschließenden Cantabile-Teil ließen keine Wünsche offen. Einerseits das Blasorchester im Tutti mit Unisono-Passagen, über 16 Takte sich erstreckende polyrhythmische Strukturen, spritzige Achtelbewegungen und andererseits die lyrische Abwechslung von Holzregistern und dominierenden, schmetternden Posaunen und Waldhörnern. Der Musikwelt fiel hier unweigerlich Gershwins weltberühmte Komposition „Ein Amerikaner in Paris“ ein.

Einen ersten Höhepunkt schilderte die Programmmusik „The Legend of Maracaibo“, die berühmte Seeschlacht von Vigo 1792. Von den Vorbereitungen auf das Ereignis bis zum grandiosen Sieg durchläuft das tonmalerisch auf höchstem Niveau gestaltete Stück alles, was ein Blasorchester zu bieten hat. Das durchgängige Thema, von den jeweiligen Registern einmal im Piano, dann gesteigert bis hin zum Furioso im Tutti vorgetragen, von den Percussionisten souverän unterstützt, fand seinen Abschluss im freudigen Sieg über den Feind.

Als Kontrast der majestätisch anmutende Marsch „Große Zeit, Neue Zeit“, der ein fester Bestandteil der deutschen Armeemarschsammlung darstellt. Mit großer Hingabe, Freude und Empathie vom Orchester gespielt und musikalisch ausdifferenziert, gefiel auch dieses Stück besonders und versetzte die Anhänger traditioneller Blasmusik in Wallung.

Der Sprung zum Jazz und speziell zum Swing mit der Komposition „Trumpet Blues & Cantabile“ erforderte vom Trompetenregister höchste Ansprüche. Die Großen des Swing-Jazz in den 30er- bis 50er-Jahren in den USA wie Benny Goodman und Count Basie standen Pate. Der unverkennbare Big-Band-Sound mit seinen Sections (Instrumentengruppen in geschlossener Formation) mit kurzen, rhythmisch synkopierten Einwürfen wurde durch ein musikalisch höchst anspruchsvolles Trompetensolo unterbrochen, dabei vom Ensemble dezent unterstützt – ein musikalisches Feuerwerk.

Neue Wege

Die Auswahl aus dem meist gesehenen Musical „Cats“ durfte in diesem Konzert nicht fehlen. Ausgehend von einer leisen Ouvertüre bis hin zum fanfarenartigen Finale im Glanzstück „Memory“ spielten besonders die Flügelhörner das Thema, wobei die weiteren weichen Holz- und Blechbläser eine subtile Untermalung boten. Ein Medley dynamisch reizvoll, mit manigfaltigen Wechseln in den Tempi ohne irgendeine Unsicherheit ganz im sinfonischen Stil.

Die durchgängige Linie des „Swing“ im zweiten Teil des Konzertes wurde in „The Power Of Music“ weiter durchgehalten, einem Stück des Schweizer Komponister Christoph Walter, ein herausragendes Beispiel für neue Wege moderner Blasmusik. Lyrische, sentimetale aber auch rockige Elemente mit viel Charme, teilweise nur vom Holzregister gespielt, von den Percussionsinstrumenten aussagekräftig ergänzt, aber im Gesamten nie aufdringlich, obwohl mit vollen Orchester endend.

Neue Wege geht man beim Musikverein Ertingen. Mit einer Hommage an den großen Künstler Udo Jürgens traten mit dem Welthit „Merci Chérie“ die Tochter des Dirigenten, Anna-Lena Goldammer und ihr Vater Günther mit dieser Gesangsnummer auf. Auf großer Leinwand über der Kapelle hängend, ein Porträt des verstorbenen Künstlers eingeblendet, trugen die beiden mit großen Emotionen den Song vor. Zwei Stimmen, die einzeln schon sehr ansprechend sind und gemeinsam zu einer Homogenität verschmelzen, ähnlich wie Elvis Presley und seine Tochter in dem posthum veröffentlichten Titel „In The Ghetto“. Mit Sicherheit bildete dieses Finalstück der beiden Gesangssolisten den Höhepunkt des Konzertes.

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Dies alles war aber nur möglich durch eine optimale Vorbereitung, ein professionelles Dirigat von Goldammer mit seiner unaufdringlichen, bescheidenen Art und der Aufmerksamkeit der Mitglieder der Kapelle, die seinen ruhigen, gefühlvollen und pointierten, aber auch fordernden Bewegungen akribisch folgten.

Mit einem gesungenen Oldie-Mix, ebenfalls im Stil des Swing, bedankte sich der Dirigent und sein Vorgänger Anton Merkle zusammen mit dem Blasorchester als Zugabe beim Publikum, was noch einmal Beifallsstürme auslöste.

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